Die Droge Skat |
(von Matthias Forner) |
Vorwort |
Dieses Buch wurde geschrieben für all jene guten Skatspieler die nie gewinnen und trotzdem
niemals aufgeben gewinnen zu wollen. Ein Buch für die ,die der Droge Skat verfallen sind.
Dies ist kein echtes Lehrbuch, hier gibt es keine wirklichen Tipps und Tricks. Mit diesem Buch
können sie ihr Skatspiel nicht verbessern aber, und das ist das Gute, auch nicht verschlechtern.
Dieses Buch soll ihnen helfen, sich daran zu erinnern das Skat nur ein Spiel ist, ein Glücksspiel.
Der DSKV (Deutscher-Skat-Verband) ringt zwar mit Parolen wie "Skat ist Sport" um sportliche
Anerkennung. Doch eine Frage muss in diesem Zusammenhang erlaubt sein: sehen Skatspieler aus wie
Sportler? Nein! Und auch wenn es viele Skatspieler nicht hören wollen, Skat hat mit Roulett weit
mehr gemeinsam als mit Sport. Jeder der häufig spielt weiß, dass selbst der beste Spieler nicht
gewinnen kann, wenn ihm Fortuna nicht gewogen ist. Denn Glück ist die Grundvoraussetzung zum Sieg.
Skat ist ein Spiel und Spiele sollen Spaß machen, ein Grundsatz der viel zu oft vergessen
wird. Leider nicht nur bei Preisskats sondern, und das ist traurig, mit unter auch in Kneipen.
Ich möchte, daß Sie dieses Buch lesen und hin und wieder schmunzeln können. Vielleicht verliert
sich der nächste Grand ohne Vieren leichter, wenn man weiß, daß alles nur Glück ist.
Der deutsche Dichter Novalis bemerkte einmal trefflich, "Spielen ist Experimentieren mit dem
Zufall". In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen. Beginnen möchte ich mit den einzelnen
Spielertypen deren Eigenheiten sowie ihren Vorgehensweisen am Skattisch.
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Kapitel 1 |
1.1 Der offensive Spieler
Der offensive Spieler ist in erster Linie ein Glücksmensch. Was ihn besonders auszeichnet ist
sein unbeirrbarer Glaube an den Sieg. Er verschwendet keine Zeit damit zu überlegen was alles
schief gehen kann. Er sieht nur die Möglichkeiten die ihm zum Sieg verhelfen. Gedanken wie
beispielsweise "König zu Dritt" oder "alle Trumpf auf einer Hand" sind ihm scheinbar eben so
fremd wie sämtliche Spielwerte unter 30. Es läßt sich aber auch nicht leugnen, daß er meist ein
hochkarätiger Skatspieler ist. Er verfügt über die sprichwörtlich goldene Hand beim Ausspielen.
Überdies läßt ihn sein Gottvertrauen in das eigene Glück scheinbar beinah nie im stich.
Es gelingt ihm teilweise Spielverläufe voraus zu ahnen, die uns normalen Spielern selbst im Traum
nicht einfallen würden. Es gibt drei Formen des offensiven Spielers, welche ich nach und nach
erörtern möchte. Da währe "der aggressive Spieler", "der Mehlmann (Glücksmensch)" und, nicht zu
vergessen der schlimmste "der aggressive Mehlmann".
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1.2 Der aggressive Spieler
Der aggressive Spieler ist ein Alptraum beim Reizen. Das Wort "weg" oder der Satz "Ich passe."
existieren in seinem Wortschatz offenbar nicht. Eine "Null" oder "Nullhand" hat er eigentlich immer.
Gute Farbspiele sind bei ihm grundsätzlich Grands. Sie werden das kennen, sie haben ein schönes
Grünspiel mit Zweien. Sieben Trümpfe , zwei Farben , in Mittelhand . Zwar unverlierbar aber ihr
Mitspieler in Hinterhand kann sich die schwache "Nullhand" leider nicht verkneifen. Sicherlich
könnten sie auf Grand gehen, nur hat sie ihre Erfahrung gelehrt wie so etwas zu meist ausgeht.
Zähne knirschend passen sie bei 33. Bleibt abschließend noch zu erwähnen daß die "Nullhand"
selbstverständlich verloren wurde. Sie erhalten zwar Genugtuung aber eben nur 30 Punkte. Da dies
kein Einzelfall bleibt, können sie meist nur 50% der Spiele machen die sie gewinnen würden. Und
mit einem Rundenschnitt von acht spielen ist meines Wissens nach noch kein Preisskat gewonnen
worden. Und dies wird wahrscheinlich auch in Zukunft so bleiben. Denn, es gibt den Mehlmann.
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1.3 Der Mehlmann
Kommen wir also zum Mehlmann. Der Typ der entweder Fortuna geschwängert, oder einen guten
Deal mit dem Teufel gemacht hat. Bei Ihm bekommt das Wort Kartenglück eine ganz neue Dimension.
Sein Glück trotzt hartnäckig der mathematischen Wahrscheinlichkeit. Wissenschaftlich läßt es sich
kaum oder gar nicht erklären. Und falls doch dann nur so daß, sein Körper an einem Riß im
"Raum-Zeit Kontinuum" gebunden ist, welcher sämtlich Gesetze der mathematischen Wahrscheinlichkeit
außer Kraft setzt. Aber wie auch immer, zu Zeiten der Inquisition währe er mit Sicherheit nicht
alt geworden.
Lassen sie mich trotzdem ein paar objektive Worte zum Thema Mehlmann verlieren. Sein
Lieblingsspiel beim Skat heißt Grand. Grund hierfür ist die Tatsache, daß er gar nicht weiß, daß
man solche Spiele verlieren kann. Dies resultiert vermutlich daraus, daß er noch nie einen hatte
den man verlieren konnte. Man könnte fast den Eindruck kriegen er weiß von Luschen nur durch
Hörensagen. Für ihn sind drei Buben nichts Besonderes, er hat ständig mindestens zwei. Aus diesen
Gründen kam er auch noch nie in die Verlegenheit sein mieses Skatspiel verbessern zu müssen. Mit
ihm zusammen spielen ist ein einziger Horror. Er kann weder auf ein Spiel eingehen noch von
selbst einen logischen Zusammenhang erkennen. Und dies gilt leider nicht nur für Nullen. Deren
Existenz im Skatregelwerk entzieht sich überdies sowieso seinem Verständnis. Auf 30 Punkte für
ein abgenommenes Spiel ist er bei seinem Glück auch gar nicht angewiesen. Er demonstriert in
überzeugender Weiße daß Glück allein eben doch reicht um zu gewinnen.
Allein die Tatsache daß diese Personen immer wieder Preisskats gewinnen, und auch noch die
Vermessenheit besitzen dies als Können zu deklarieren macht dieses Buch notwendig.
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1.4 der aggressive Mehlmann
Zum aggressiven Mehlmann sei nur soviel gesagt, er vereinigt in beängstigender Art und Weise
die gefährlichsten Eigenschaften des Mehlmanns und des aggressiven Spielers. Spieler dieser
gottlob höchst seltenen Gattung werden dieses Buch sicher nur kopfschüttelnd lesen. Aber sie
zählen auch nicht zu Verlierertypen, und schon gar nicht zur Gruppe Derer die psychologischen
Beistand benötigen. Den brachen nur Jene die mehr als eine Runde mit ihm spielen mußten.
Es wäre jedoch unfair den offensiven Spieler als Buhmann zu brandmarken und den defensiven
Spieler, ein nicht minder gefährliches Individuum, ungeschoren davon kommen zu lassen.
Aus diesem Grund nun zum defensiven Spieler.
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Kapitel 2 |
2.1 Der defensive Spieler
Er ist eine heikle Angelegenheit, ihn richtig und vor Allem rechtzeitig einzuschätzen kann
über Sieg und Niederlage entscheiden. Es gibt ihn sogar in vier beinahe gleich gefährlichen
Varianten. Da währe erstens "Der selten Spieler" zweitens "Der schlechte Spieler" drittens (sehr
heimtückisch) "Der Regelkenner" und letztens (nicht minder gefährlich) "Der Maurer". Lassen sie
mich versuchen die einzelnen Varianten zu erörtern und ihre Vorgehensweißen aufzudecken.
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2.2 der selten Spieler
Der seltene Spieler ist im Prinzip ein guter Durchschnittsspieler. Seine Schwäche ist, er
überlegt selbst da wo nichts zu überlegen ist. Wir nennen dieses Phänomen den "Merxeffekt".
(benannt nach Silvio Merx, bei ihm wurde diese Form des defensiven Spiels das erste Mal entdeckt)
Der Merxeffekt ist das Nichtvertrauen in das eigene Können resultierend aus dem Mangel an
Spielpraxis sowie der panischen Angst Fehler zu machen aus eben demselben Grund. Oder mit den
Worten von Skatexperte Lothar Horn "Wer Nachdenkt ist sich nicht sicher, wer sich nicht sicher
ist weiß es nicht und wer es nicht weiß macht es falsch".
Hin und wieder kommt es auch vor, daß der seltene Spieler sein Spiel nicht erkennt. Klingt
harmlos ?! Wer einmal einen Grand ohne Vieren versucht hat bei dem der Spieler in Hinterhand ein
Rot mit Fünfen gereizt hat. Der weiß das Wort Niederlage neu zu definieren. Doch bei allem Frust
über das verlorene Spiel sollte man hier Nachsicht walten lassen. Merke: das Unvermögen der
Gegner ist genau so wichtig wie Kartenglück. Im Klartext, wenn Jemand sein Rotspiel nicht reizt
gibt er dir die Chance dein Schellspiel zu machen. Oder noch banaler "Dummheit muß bestraft
werden". Genug der Worte kommen wir also zum schlechten Spieler.
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2.3 Der schlechte Spieler
Hier läßt sich nicht allzu viel sagen. Ich glaube jeder kennt ihn. Die Einen lieben ihn, die
Andern hassen ihn, ihn und seine Unfähigkeit. Ich werde trotzdem versuchen ein paar objektive
Worte zu finden obwohl dies so ziemlich unmöglich.
Er beeindruckt durch die Kunst so gut wie alles falsch zu machen. Sein Spiel entzieht sich
absolut jeder Logik, er reduziert das Kartenspiel auf bloßes Karten auf einander werfen. Das
Fehlen jeglicher Logik in seinem Spiel macht ihn unberechenbar. Da er mit den Gesetzmäßigkeiten
des Skats nicht vertraut ist, läßt er sich weder täuschen noch irre führen. Er weiß eigentlich
nie was er tut und wenn doch dann nicht warum. Er erkennt fast nie sein Spiel. Manche würden
töten für einen Grand ouvert, schlechte Spieler wissen scheinbar nicht einmal von seiner Existenz,
denn es war ein Spieler dieser Gattung der einst das legendäre Rothand mit sieben schneider,
schwarz angesagt hat.
Ich glaube somit währe alles zum Thema "Schlechter Spieler" gesagt, falls nicht bitte ich
dies zu entschuldigen aber momentan fallen mir nicht mehr genügend abwertende Worte ein,
um tiefer auf sein Spiel einzugehen.
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2.4 Der Regelkenner
Wie bereits erwähnt ist Skat ein Spiel und wurde wie eigentlich alle Spiele erdacht, um
Menschen Spaß und Freude zu schenken. Aber im laufe seiner Evolution, während der man ihm feste
und mehr oder weniger sinnvolle Regeln gab, bildete sich diese Spielerform als Mutation des Maurers.
Es ist mit Sicherheit sinnvoll einem Spiel Regeln zu geben. Aber sind nicht viele Regeln nur
entstanden um Spielern den Betrug zu erschweren? Aber warum wird eigentlich immer wieder versucht
zu betrügen? Weil um Geld gespielt wird und Selbiges verdirbt bekanntlich den Charakter. Es heißt
nicht umsonst, "bei Geld hört die Freundschaft auf".
Des Geldes wegen welches sich der Eine oder Andere mit mehr oder weniger Recht erhofft zeigen
sich viele Spieler als äußerst unfair. Und wer oft genug bei Preisskats war wird fest gestellt
haben, bis auf Besoffne hat dort niemand Spaß. Den aller wenigsten hat allerdings der Regelkenner
denn er ist ein reines Produkt des Skatwettspiels. Egal welche Skatregel, er kennt sie alle.
Unter dem Deckmantel Fairness zu wahren beäugt er hoch angespannt seine Gegner, stets darauf
bedacht schon den kleinsten und unwichtigsten Regelverstoß sofort zu ahnden.
Der DSKV erläßt mit schöner Regelmäßigkeit neue Regeln die nahezu jede Form normalen Betrugs
ausschalten, bleibt abzuwarten wann endlich die erste gegen Regelkenner und Maurer folgt.
Aber ich befürchte, daß jenen Spielern mit Regeln wohl nie beizukommen sein wird. Hier hilft nur
anpassen, Spiel nach Vorschrift, Kurz die knallharte Linie.
Doch kommen wir zu bereits erwähnten Maurer.
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2.5 Der Maurer
Der Maurer ist einer der gefährlichsten Spielercharakter beim Skat. Es gibt ihn in zwei
Formen. Erstens "der Frust Maurer", Zweitens "der Prinzip Maurer". Welcher gefährlicher ist
sollten sie selbst entscheiden. Für all die Glücksmenschen dehnen der Begriff Maurer noch fremd
ist, analysiere ich beide Formen. Damit auch sie sich ein Urteil bilden können.
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2.6 Der Frust Maurer
Der "Frust Maurer" ist ein Spieler wie du und ich. Er will zu Anfang gar nichts böses, bis
er das erste Spiel dank der Mauerkunst seiner Mitspieler verliert. Ein klein wenig Frust macht
sich breit aber noch glaubt er die Karten lagen nur schlecht. Trotzdem, bereits in diesem
Stadium schwört sich unser Mann nur noch wirklich sichere Spiele zu machen. Gesagt, getan. Das
erhoffte Spiel läßt nicht lange auf sich warten. Eichel - Hand, sieben Trümpfe, ein Bube, zwei
Farben in Vorderhand. Beim Gegner gut verteilt, einer alle Trümpfe, der Andere alle unserer
Beifarbe und schon weiß jeder, "das Ding ist weg". Selbstverständlich hatten unsere Freunde von
der Maurerzunft keine 18 erkannt, aus gutem Grund denn "was ich selber denk und tu das trau ich
auch dem andern zu". Nach solchen spielen reift nicht nur der Durst nach Rache, nein auch die
Erkenntnis daß, das unverlierbare Spiel, abgesehen von einem wasserdichten Ouvert eigentlich
Illusion ist.
Spätestens jetzt ist er einer von ihnen. Er steht nun hinten drin, vor sich eine Mauer aus
Hass, währe diese sichtbar so währe sie mit Sicherheit das zweite von Menschen geschaffene
Bauwerk das man vom All aus sehen kann. Seine Gedanken drehen sich nun ausschließlich um die
Frage wen laß ich zuerst auflaufen. Für gewöhnlich trifft es aber meist nur die humaneren
Gegenspieler weil dieser nicht so konsequent Mauern bauen, was sich allerdings sehr schnell
ändern wird. Da auch sie ihren Frust nur begrenzte Zeit im Zaum halten können, schließt sich
schnell der logische Kreis, alle mauern.
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2.7 Der Prinzip Maurer
Der Prinzip Maurer ist eine vom Spiel um Geld geschaffene Anomalie. Und der Frust Maurer ist
nichts weiter als die Konsequenz aus dem Spiel des Prinzip Maurers.
Diese These wird übrigens durch den Skatexperten Lothar Horn gestützt. Jener formulierte
einst nach einem verlorenem Spiel in oben genannter Runde, "du musst auch mal die Härte besitzen
und hinten mit den drei alten (die drei höchsten Buben) weg sagen, damit die Vögel gleich mal
wissen was Fakt ist am Tisch". Wenn diese Beispiel schule machen sollte sterben Maurer zwar auch
in Zukunft nicht aus, jedoch ihre Namen werden dauerhaft aus den Siegerlisten verschwinden.
Ich glaube ich konnte ihnen bisher einen guten Eindruck über die einzelnen Spielerformen
und deren Vorgehensweißen vermitteln.
In den nun folgenden Kapiteln werde ich versuchen ihnen die Wichtigkeit von Kartenglück nahe
zu bringen.
Beginnen möchte ich hierbei mit dem Skat.
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Kapitel 3 |
Der Skat
Skat, was soll das eigentlich heißen? Ich weiß, diese Frage stellen sich die wenigsten. Die
meisten halten diesen Begriff vermutlich für einen Eigenname, etwa wie " Mau Mau " oder" Black
Jack". Doch die Wahrheit ist, das Wort Skat stammt aus dem griechischem und bedeutet etwa soviel
wie: "der Abgelegte". Sehr passend. Schade nur daß zwei Karten das Maximum sind welches man
ablegen kann. Ärgerlich auch daß man den Plunder, der leider viel zu oft im Skat liegt,
aufnehmen muß bevor man zwei schlechte oder störende Karten "drücken" darf. Sind wir ehrlich,
wer kennt das nicht, man hat sechs Trümpfe und vier Farben auf der Hand. Eine Beifarbe setzt
sich zusammen aus As und König, die letzten Beiden aus jeweils einer Lusche. Sie reizen als
erster, das Wort Achtzehn hat ihren Mund kaum verlassen, da vernehmen ihre Ohren aus zwei Seiten
"WEG". Im sicheren Gefühl zwei oder mindestens einen Buben zu finden, nehmen sie den Skat auf.
Noch ohne die beiden Karten gesehen zu haben, begehen sie bereits den Fehler und ziehen die
Möglichkeit eines Grands in Betracht. Als sie endlich in den Skat sehen, finden sie genau die
beiden Farben die sie "drücken" wollten. Dem nicht genug, es sind auch noch zwei Ober. So schnell
mutiert ihr Blatt vom "Beinahegrand" zum äußerst schwachen Farbspiel. Fast währe ihnen jetzt ihr
"Pokerface" entgleist, aber sie bleiben zäh. Zuerst dreht sich in ihrem Kopf nur ein Wort
"Handspiel", später nur noch der Gedanke "wie gewinn ich das Ding". Doch alles nachdenken hilft
nicht und so kommt es wie es kommen muß, sie verlieren mit 58 Augen.
Eine düstere Geschichte wie sie jeder Skatspieler leider mehr als einmal erlebt hat.
Ein altes Sprichwort sagt: "Du kannst nie verlieren wenn du 59 Augen drückst und den Alten
(Eichel Bube) ausspielst". Ein sehr nützlicher Gedanke, mit nur einem Schönheitsfehler. Es gibt
keine Karte die 48 Augen zählt.
Eine weitere schwer berechenbare Größe sind die Buben. Es ist erschreckend festzustellen,
daß sie scheinbar immer genau dann im Skat liegen wenn man sie dort nicht finden will. Mal im
Ernst, wer will bei einem Grand in Vorderhand ohne Zweien schon einen Buben im Skat finden? Die
Antwort ist einfach, Niemand.
Keiner wertet gern sei Spiel ab, obwohl das noch das mildeste an Pech ist, das einem
widerfahren kann. Ich weiß sie werden Alpträume haben, aber stellen sie sich folgendes bitte vor.
Sie haben sieben Eicheln, einen Rot und einen Schell Ober sowie eine grün Lusche auf der Hand.
Ein schönes Eichel ohne Vieren eben. Sie reizen bis 27, eigentlich sollte es sie wundern daß sie
das Spiel bereits bekommen. Jedoch oben genanntes Beispiel nimmt Ihnen jeden Zweifel an diesem
Spiel. Sie sehen in den Skat und haben bereits verloren. Denn wie das Schicksal so will, sie
finden den Eichel Bube. Ich wünsche niemand eine solche Erfahrung. Oder sollte ich lieber sagen
einen solchen Crashkurs in Selbstbeherrschung. Der große Skatphilosoph unserer Zeit Markus
Süßenguth, eine Lichtgestalten des Skats, lies sich einmal durch ein ähnliches Erlebnis zu dem
Satz inspirieren: "Ich dumme Sau, ich großes Arschloch, wieso schau ich in den Skat". (dies zog
übrigens noch eine Handlung nach sich im Zuge derer ein neues Kartenspiel zum Einsatz kommen
mußte) Aber wer so etwas erlebt hat, der weiß wovon ich spreche und wird mir zustimmen.
"Der Skat ist die erste, vom Glück abhängige Hürde die wir nehmen müssen auf dem weg zum Gewinn
eines Spiels." Lassen sie mich dieses Kapitel mit den Worten des Skatphilosophen Gerhart Wolf
beenden jener formulierte einmal, "die Scheiße muß gekocht werden".
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Kapitel 4 |
Der Lauf
In diesem Kapitel werde ich versuchen all Jenen die nicht zur Spezies Mehlmann gehören, den
so genannten "Lauf" näher zu bringen.
Der "Lauf" stellt die höchste Form von Kartenglück dar die einem Skatspieler widerfahren kann.
Man erkennt ihn daran, daß es scheinbar schier unmöglich ist während eines "Laufs" ein Spiel zu
verlieren. Dies gründet einerseits auf dem Phänomen daß man im Zeitraum des "Laufs" fast
ausschließlich Großspiele oder wasserdicht-bombensichere Farbspiele erhält und andererseits auch
scheinbar der windigste Lurch von welchen Spiel auch immer gewinnt. Sollten sie also jemals nach
12 Spielen ein Ergebnis von 7:0 Spiele und 284 Punkte oder mehr zu Buche stehen haben und im 13.
Spiel sich ihre Gegner auf dem sicheren Weg ihnen endlich ein "Linkes" zu verpassen verwerfen,
können sie sicher sein, sie haben einen "Lauf".
In diesem Fall Ruhe bewahren, jetzt keine unüberlegten Schritte. Sie haben nun alle Zeit der
Welt auf Großspiele zu warten. Im weiteren Verlauf des Spiels wird ihnen auffallen daß der Skat
plötzlich immer passt. Dem nicht genug er wertet zudem auch meist Farbspiele zu Grands auf.
Trotzdem ist Vorsicht geboten. Denken sie immer daran daß auch ihre Mitspieler ihren Lauf bemerkt
haben. Nehmen sie sich folgenden Merksatz (ich nenne ihn die drei großen M) zu herzen: Missgunst
Macht Maurer. Außerdem, wie sie sicher wissen werden sind viele Jäger des Hasen Tod, oder banal
ausgedrückt drei Maurer sind mindestens zwei zuviel. Begehen sie nie den Fehler sich zu sicher
zu fühlen, verlieren sie nie aus den Augen, Glück besitzt einen gravierenden Fehler, es kann von
einer auf die andere Sekunde ohne erkennbaren Grund abreißen. Aus diesem Grund sollten sie selbst
während eines "Laufs" nur die Spiele machen die wirklich gut aussehen. Womit ich nicht sagen will
sie sollen mauern. Dies übernehmen, wie schon erwähnt, bereits ihre Mitspieler für sie. Geben sie
ihnen nie die Chance ihnen ein Spiel abzunehmen. Das oben angeführte Beispiel tritt innerhalb der
Zeitspanne eines "Laufs" nur höchst selten zweimal auf. Und mal, ehrlich, eine Liste zu null zu
gewinnen wirkt einfach souveräner.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, nur für den Fall daß ihnen auffällt, wer wann wie mauert,
IMMER NUR LÄCHELN. Das erhöht nicht nur den Spaß am Spiel deutlich, sonder auch den Gelbanteil in
der Gesichtsfarbe ihrer Gegenspieler. Und zu dem spart es einfach irrsinnig Kraft. (Ein ernstes
Gesicht beansprucht je nach Hass bis zu fünfundzwanzig Muskelgruppen im Gesicht, ein lächeln
dagegen maximal acht).
Soweit in Groben Zügen zum "Lauf".
Ach ja !!! sollte irgendwer gesichert wissen wie man einen "Lauf" herbei führt,
Bitte !!! ruf mich an.
So weit so gut, ich denke ich konnte ihnen anhand des "Laufs" die Wichtigkeit von Kartenglück
ganz gut näher bringen.
Nun möchte ich sie einladen nach Röppisch. Ins Skatmekka Südostthüringens.
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Kapitel 5 |
5.1 Röppisch
Ich weiß, mit Skat verbindet man eigentlich Altenburg, die Stadt welche Ort der Geburt des
Skatsspiels ist. Es ist daher nur logisch anzunehmen, daß man hier auch den härtesten Skat spielt.
Lange zeit war dem auch so. Doch vor ein paar Jahren, es war wohl kurz nach der Grenzöffnung,
hatte ein Mann eine Idee von visionärer Größe. Der Mann hieß Roland Fröhlich und war Besitzer
einer bis dahin außerhalb Röppisch's eher unbekannten Gaststätte. Er hatte nämlich die Idee den
Umsatz seiner Wirtschaft mit Hilfe eines Preisskats etwas aufzubessern. Und da er der erste war
der nach der "Wende" einen Preisskat größeren Stiels ausrichtete, folgten die Topspieler
Thüringens seinem Ruf und kamen nach Röppisch. Man kann die Größe seiner Leistung allerdings erst
richtig ermessen wenn man einmal in Röppisch war. Dies setzt jedoch voraus daß man überhaupt den
Weg nach Röppisch findet, denn keine Hauptverkehrsstraße führt durch Röppisch. Ich bin mir nicht
einmal sicher, daß es auf jeder Karte eingezeichnet ist. Denn schon allein auf Grund seiner Lage
am Rand der Wälder Südostthüringens, ist es wohl eher ein Ort an dem sich Fuchs und Hase gute
Nacht sagen.
Doch mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen und die Popularität Röppisch's und des
Gasthauses Fröhlich ist enorm gestiegen. Im Schnitt treffen sich hier nun 90 Spieler pro Preisskat.
Gut, Kritiker werden sagen: "lächerlich, ich war schon auf größeren Preisskats" aber glauben Sie
mir, ein Preisskat in Röppisch deklassiert alle Konkurrenzveranstaltungen zu
Kreisklassefreundschaftsspielen. Jedoch findet hier nicht wie anderswo nur ein Mega-Event pro
Jahr statt, sonder im schnitt 15. Es gibt bisweilen sogar gesonderte Mannschaftswertungen und
bei Serienpreisskats Preisgelder von bis zu 2000 DM. Man gönnt sich sogar den Luxus einer
computergestützten Punkteauswertung durch EDV-Experten Andre Drosdzik. Er schrieb eigens für
Röppisch ein Programm zu Punkteerfassung. Doch viel entscheidender ist die Tatsache, daß
schätzungsweise 70% der Teilnehmer Saisonspieler sind und deshalb keinen Röppischer Preisskat
auslassen. Dementsprechend ist die Spielergemeinde eingeschworen und bestens auf einander
eingestellt. Was nicht etwa heißen soll man gönne einander den Sieg, nein, es wird hier
schließlich um Geld gespielt. Trotzdem ist ein abgenommenes Spiel 30 Punkte wert und es kann nur
von Vorteil sein, die Spielweise des Mitspielers genau zu kennen. Es ist schon beängstigend zu
beobachten, wie sich bestimmte Spieler scheinbar blind verstehen. Hier fühlte sich einst sogar
ein deutscher Skatmeister so unter Druck gesetzt, daß er keinen anderen Ausweg mehr sah, als
Betrug um zu gewinnen. Eigentlich ist es müßig zu erwähnen, daß er selbstverständlich überführt
wurde, er war schließlich in Röppisch. Doch dazu später.
Mit 90 bis 100 Mann ist dann nicht nur der Saal der Fröhlichs völlig ausgelastet sondern
auch die Infrastruktur Röppisch's.
Um meinen Ausführungen noch mehr Gewicht zu verleihen, möchte ich ihnen nun die Gelegenheit
geben, mit mir zusammen an einem Preisskat in Röppisch teilzunehmen.
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5.2 Der Preisskat
Es ist Sonntag gegen 13.00 Uhr, die Skatfreunde des Jugendclubs Harra kommen in Röppisch an.
Als Erstes beginnt das Abenteuer Parkplatzsuche, denn wieder einmal ist jeder nutzbare
Quadratmeter Röppisch's mit Autos zugeparkt. Ein Anblick der das Herz jeder Politesse höher
schlagen lassen würde. Doch das ist man von Röppisch ja gewöhnt. Nach ein paar Minuten Suche
findet sich dann doch ein freies Plätzchen. Letzte Taktikabsprachen für den Fall, daß man
zusammen am Tisch sitzt werden getroffen und auf geht's Richtung Gasthaus Fröhlich.
Guten Mutes betreten wir den Saal, bezahlen unseren Eintritt und sichten das Teilnehmerfeld.
Dabei überkommt mich immer ein seltsame Gefühl, ich werde einfach den Eindruck nicht los, daß
einige der älteren Teilnehmer diesen Saal noch nie verlassen hätten, A weil man ihr Gesicht
einfach immer dort sieht oder B wie im Fall von Horst S. ich mich frage, wie sie nach Beendigung
des Preisskats den Ausgang wieder finden.
Nach einer kurzen Runde durch den Saal setzen wir uns an einen der wenigen noch freien
Tische und warten auf die Auslosung. Am Nachbartisch sieht man 4 ältere Herren, die die
verbleibende Zeit nutzen um noch schnell eine Runde um Geld spielen. Wie ich ihrem Gespräch
entnehme sind die Herren extra zu diesem Zweck eine 1 Stunde früher angereist. An einem anderen
Tisch werde ich Zeuge folgenden Gesprächs. Ein Mann Ende 60 fragt einen circa 70 jährigen:
"und, wie ist es gestern bei dir in Triptis gelaufen?" Der 70 jährige antwortet:
"na ja mittelprächtig, ich hab nichts geschnitzt. Aber dafür hab ich am Freitag in Saalfeld
gewonnen, wo warst du eigentlich am Freitag? Ich hab dich gar nicht gesehen". Der 60 jährige
entgegnet: "ich war in Gahma zum Preisskat, bin 3. geworden." Sein Gegenüber fragt:
" Und, wie viele warn da?" Antwort: " 33, war trotzdem nicht schlecht".
Nun ja, dieses Gespräch widerlegt zwar meinen Anfangsverdacht, macht mir aber trotzdem
irgendwie Angst.
Kurz vor 13.30 Uhr, Roland Fröhlich will gerade mit der Auslosung beginnen, da betritt der
letzte Teilnehmer den Saal. Er kommt aus dem Rehabilitationszentrum Lobenstein und ist mit dem
Taxi angereist. Seine kürzliche Hüftoperation zwingt ihn noch an Krücken, was sein spätes
Erscheinen entschuldigt.
Während ich mich noch frage ob ich im Alter auch zu einem derartigen Skatfanatiker
degenerieren werde, beginnt Herr Fröhlich mit der Auslosung. Als einer der Letzten ziehe ich
mein Los. Tisch 4 Platz 3. Im Normalfall währe ich zufrieden mit einem derartigen Los, da es mir
garantiert nicht Schreiben zu müssen. Denn dies empfinde ich persönlich als ziemlich lästig,
nicht etwa, daß ich Schwierigkeiten mit Mathe hätte, aber als Schreiber hat man nun mal mehr zu
tun als andere Spieler. Also was ich damit eigentlich sagen will, man kann als Schreiber seinen
eventuellen Frust nicht im Alkohol ertränken. Dies kann sehr praktisch sein, denn 8 bis 10
Weinbrand setzen die Reizschwelle doch deutlich herab, aber dazu mehr im Kapitel "Skat und
Alkohol". Doch nachdem ich meine Gegenspieler gesehen habe will kann keine so richtige Freude
mehr aufkommen.
Es sind auf Uwe K. und Kurt S. Den Mann auf Platz vier kenne ich zwar nicht, doch ich habe
schon jetzt Mitleid mit dem armen Kerl. Im Gegensatz zu mir, weis er noch nicht auf was er sich
da eingelassen hat. Uwe K. und Kurt S. sind Mitglied im Röppischer Skatclub und gehören dessen
A-Mannschaft "Oberland Röppisch" an. Das allein ist eigentlich schon gefährlich genug, denn
jeder kann sich vorstellen in welchem maße beide auf einander eingespielt sind. Aber das ist nur
die Hälfte der Wahrheit, damit sie den vollen Ernst der Lage erkennen Können, hier eine
Täterbeschreibung.
Uwe K ist Fan der in Wilthen zur Abfüllung gebrachten Ausnahme Spirituose Goldkrone. Ich
würde ihn als Spielertyp "aggressiver Spieler" einstufen. Sein Motto lautet: "1000 pro Runde
sind immer drin, es sei denn da sitzt einer den ich nicht leiden kann. Da geh ich auch mal mit
nassen vom Tisch, da bin ich nicht so".
In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, Alkoholmissbrauch sowie das mutwillige an sich
reißen von ungewinnbaren Spielen, kann laut DSKV-Spielrichtinien zur Disqualifikation führen.
Uwe K. ist seit kurzem offizieller Skatrichter.
Uwe K hat seinen Sohn bereits im Alter von einer Woche beim DSKV angemeldet. Da seine
Freundin auch eine passionierte Skatspielerin ist, (wieso erwähn ich das eigentlich???) wäre das
Kind auch beinahe am Skattisch zur Welt gekommen. Uwe K hat sich unsterblich gemacht durch Sätze
wie: "du brauchst die Vollen nicht zu schonen, die zählen im nächsten Spiel nix mehr." "Und der
Kurt ist stark und der Kurt ist weiße." "Ich glaub, ich bin hier für immer die Nummer Eins."
Kurt S. ist ebenfalls Goldkronetrinker, auch ihn würde ich als "aggressiven Spieler"
charakterisieren. Er strahlt ein so hohes Maß an Souveränität aus, daß man schon fast Angst
bekommt. Er ist überdies Kapitän der Skatmannschaft "Oberland-Röppisch". Sein bis weilen
schlechtes abschneiden bei Preisskats untermauert meine Theorie, daß selbst der beste ohne
Kartenglück nicht gewinnen kann.
Zurück zum Thema. Ich nehme also meinen Platz ein, und trage mich in die Spielliste ein.
Eigentlich sollte jetzt gemischt werden, aber Kurt muß erst noch zwei Goldkrone bestellen, denn
er ist Vorgestern in Rente gegangen und das muß gefeiert werden. Das erste "Prost" auf des Kurts
Wohl erklingt, kurz mit Bier gespült und schon kann's losgehen.
Meine ersten zehn Karten lassen sich schnell erklären, "Bunt Hand". Aber Kurt spricht mir
aus der Seele "das erste ist Gift". Trotzdem läst sich Uwe nicht schocken und reist ein "Grün
ohne Dreien" rum. Während Uwe gibt, bestellt Kurt schnell die nächste Lage denn auch die Leber
will beschäftigt sein. Meine nächsten Karten erlauben mir einen "Grand mit Zweien" meine Gegner
sind "schneider". Nüchterner Kommentar vom Uwe "du spielst schlecht". Nun ja, Uwe sprach an, daß
ich im Fall einer anderen Kartenverteilung hätte verlieren können. Er erklärte mir wie ich hätte
nie verlieren können, mein Einwand, daß ich auf diese Art und weise meine Gegner "schneidere"
halte, gilt selbstverständlich nicht.
Drittes Spiel ich mische, Kurt und Uwe trinken. Spieler eins macht ein Spiel. Die folgenden
fünf Spiele sind nichts Besonderes. Spiel neun Kurt gibt, Uwe bestellt mal wieder zwei "Kurze",
nach so langer Abstinenz ist die Zeit ja auch wieder reif. Es folgt ein Reizduell zwischen Uwe
und mir. Bei 33 hat sich mein "Rot mit Zweien" erledigt und ich muß passen. Das war aber zu
erwarten, denn unter 36 gab's heut noch kein Spiel. Uwe nimmt auf, erst den Schnaps, dann den
Skat, drückt ohne zögern und tauft "Grand". Respekt, denk ich mir, der hat Mumm. Uwe zieht den
ersten "Wenzel". Ich übernehme, mein Mitspieler schmeißt rot weg. Ich ziehe Trumpf, Spieler eins
wirft abermals Rot weg. Jetzt bringe ich viermal rot. Mein Mitspieler wirft seine letzte Rote
weg und lädt Eichel Grün und Schell Zehn auf. Uwes Gesicht ist eingeschlafen, vergebens ringt er
um Fassung. "du mauerst doch, du hast doch'n Grand, wieso reizt du denn nicht". Ich versuche die
Lage mit Hilfe sachlicher Argumente zu entschärfen. "Uwe, ich hab ein Rot mit Zweien. In
Mittelhand kann ich nicht auf Grand gehen. Außerdem hast du zwei Wenzel und drei Däuser und bist
vorn, den Grand kann ich nie gewinnen." Aber Uwe läßt sich nicht beirren "hör doch auf, du musst
doch wissen was der Werner willst".
Nach dem Spiel braucht Uwe erst mal einen Schnaps.
Auskopplung aus dem (noch nicht vollendeten) Meisterwerk "Die Droge Skat"
Im Jahre 2063 im gut sortierten Buchhandel erhältlich.
Alle Rechte einschließlich Nachdruck und Vertonung vorbehalten.
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